Google Consent Mode V2

Google Consent Mode V2: Was ist das und welche Auswirkungen hat es auf den Online-Datenschutz?

Google Consent Mode V2
Google Consent Mode V2

Author: Victor Caraș

25. Januar 2024 | 8

In einer Zeit, in der der digitale Datenschutz nicht nur eine Sorge, sondern eine rechtliche Verpflichtung ist, markiert die Einführung von Google Consent Mode V2 eine bedeutende Veränderung im Bereich Online-Werbung und Datenanalyse. Dieses Update, das ab März 2024 obligatorisch wird, ist mehr als nur eine Aktualisierung der Google-Tools. Es ist eine Reaktion auf sich entwickelnde Vorschriften zum digitalen Datenschutz, insbesondere im Europäischen Wirtschaftsraum. Da Unternehmen und Werbetreibende mit der Komplexität der Datenschutzvorschriften – der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem Digital Markets Act (DMA) – zu kämpfen haben, wird Google Consent Mode V2 zu einem notwendigen Instrument, das die Kluft zwischen strengen Datenschutzanforderungen und der Notwendigkeit für digitales Marketing auf der Grundlage von Datenanalyse überbrücken wird.

Digitaler Datenschutz: Wie sich das Konzept des digitalen Datenschutzes entwickelt hat

Das digitale Zeitalter hat beispiellose Datenschutzherausforderungen mit sich gebracht. Insbesondere das letzte Jahrzehnt hat ein gesteigertes öffentliches Bewusstsein für den Wert und die Verletzlichkeit persönlicher Daten gebracht.

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die im Mai 2018 von der Europäischen Union verabschiedet wurde, ist ein Meilenstein in der Gesetzgebung zum digitalen Datenschutz und hat die Art und Weise, wie Daten in jedem Sektor behandelt werden, von Technologie über Bankwesen bis hin zum E-Commerce und einfaches Surfen im Internet, verändert.

Die Einführung des Digital Markets Act (DMA) stärkt das Engagement Europas zur Regulierung des digitalen Marktes. Dieses Gesetz zielt darauf ab, fairen und transparenten Wettbewerb sicherzustellen. Es richtet sich insbesondere an wichtige digitale Plattformen, die als „Gatekeeper“ bekannt sind. Die Durchsetzung des DMA erfordert Instrumente wie Google Consent Mode V2, um die digitale Werbung und Mechanismen zur Einholung von Benutzerzustimmung direkt zu beeinflussen.

Bevor es Google Consent Mode V2 gab, existierte Google Consent Mode V1, eine wegweisende Lösung und Googles erstmaliger Versuch, den Datenschutz der Benutzer mit den Bedürfnissen des digitalen Marketings in Einklang zu bringen. Consent Mode V1 hatte zum Ziel, die Entscheidungen der Benutzer in Bezug auf die Datensammlung zu respektieren, während die Funktionalität von Google Werbung und Google Analyse-Diensten aufrechterhalten wurde.

Mit dem Wechsel zu Google Consent Mode V2 erleben wir einen weltweiten Paradigmenwechsel sowohl im digitalen Marketing als auch in der Datenverwaltung. Internationale Unternehmen und Online-Plattformen haben begonnen, robustere Datenschutzpraktiken zu übernehmen, unabhängig von ihrem geografischen Standort.

Was ist Google Consent Mode V2?

Google Consent Mode V2 stellt eine bedeutende Weiterentwicklung im Bereich der digitalen Einwilligungsverwaltung dar, insbesondere für Websites und Werbetreibende, die Google-Dienste nutzen. Dieses Tool ist im Wesentlichen darauf ausgelegt, das Verhalten von Google-Tags und -Skripten auf Websites und Apps basierend auf den vom Benutzer geäußerten Einwilligungseinstellungen anzupassen.

Diese Entwicklung steht im Einklang mit dem wachsenden Fokus auf Benutzereinwilligung und Datenschutz im digitalen Raum.

Funktionen und Parameter für Google Consent Mode V2

Google Consent Mode V2 ist bemerkenswert, da es zwei neue Parameter einführt: ad_user_data und ad_personalization, die einen nuancierteren Ansatz zur Verwaltung von Benutzerdaten bieten. Dies sind downstream-Indikatoren für Google-Dienste, die steuern, wie Daten verarbeitet werden:

  • ad_user_data: Steuert, ob Benutzerdaten für Werbezwecke an Google gesendet werden können, basierend auf der Benutzereinwilligung
  • ad_personalization: Verwaltet, ob personalisierte Werbung (Remarketing) aktiviert werden kann, ebenfalls basierend auf der Benutzereinwilligung.

Die erste Version, Google Consent Mode V1, basierte auf zwei anderen Parametern, den Upstream-Datenqualifikatoren (die steuerten, welche Identifikatoren mit den Pings gesendet werden):

  • analytics_storage: Steuerte, wie Google Analytics und verwandte Dienste Benutzerdaten basierend auf der Einwilligung zu Analyse-Cookies verarbeiteten;
  • ad_storage: Beeinflusste die Verwaltung von Werbe-Cookies und wirkte sich auf Dienste wie Google Ads aus.

Online-Datenschutz

Der Datenschutz-Paradigmenansatz

Consent Mode V2 ist Googles Antwort auf strenge Datenschutzgesetze wie die DSGVO und den Digital Markets Act, um sicherzustellen, dass Werbetreibende und Website-Betreiber diesen Vorschriften entsprechen können, während sie gleichzeitig wichtige Marketinginformationen sammeln. Durch die Anpassung der Funktionalität von Google-Diensten basierend auf der Benutzereinwilligung ermöglicht der Consent Mode V2 eine priorisierte Herangehensweise an den Datenschutz im digitalen Marketing.

 

Verbesserte Conversion-Modellierung

Google Consent Mode V2 ermöglicht die Schätzung des Benutzerverhaltens und der Conversion-Daten, auch ohne ausdrückliche Einwilligung zur Datenerfassung. Mit aggregierten und anonymisierten Daten bietet es Einblicke in die Kampagnenleistung und Trends im Benutzerverhalten. Google Consent Mode V2 kompensiert somit für die Informationskrise, die im Fehlen von Einwilligungen auftritt.

Welche Auswirkungen wird Google Consent Mode V2 haben?

Die Implementierung von Google Consent Mode V2 ist entscheidend, um die Effektivität der digitalen Werbestrategien, insbesondere im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), aufrechtzuerhalten. Ohne Google Consent Mode V2 riskieren Unternehmen erhebliche Lücken bei der Datensammlung für neue Benutzer, die ihre Werbekampagnen und Analysen ab März 2024 negativ beeinflussen könnten.

 

Welche Vorteile bietet Google Consent Mode V2 gegenüber Google Consent Mode V1?

Consent Mode V1 legte die Grundlage für eine datenbasierte Verwaltung auf Grundlage der Einwilligung, hatte jedoch Einschränkungen in Bezug auf die Granularität und Kontrolle über Benutzerdaten. Mit zunehmend strengeren Datenschutzvorschriften und sich ändernden Benutzererwartungen wurde der Bedarf an einem raffinierteren Werkzeug offensichtlich. Dies führte zur Entwicklung von Google Consent Mode V2, das zusätzliche Parameter und verbesserte Funktionen einführte, um einen umfassenderen und nuancierteren Ansatz zur Verwaltung von Einwilligungen zu bieten.

 

März 2024: Die Frist zur Einhaltung von Google Consent Mode V2

März ist die Frist für die obligatorische Umsetzung von Google Consent Mode V2. Diese Frist ist nicht nur eine technische Phase, sondern eine regulatorische Verpflichtung für Unternehmen, die die digitalen Dienste von Google nutzen, insbesondere im Europäischen Wirtschaftsraum.

Was passiert, wenn du dich nicht an Google Consent Mode V2 hältst?

  • Schwierigkeiten bei der Datensammlung: Schätzungen legen nahe, dass Websites je nach Branche aufgrund fehlender Benutzereinwilligung rund 30-60% der von ihnen verarbeiteten Daten verlieren können. Dieser Verlust ist erheblich, da er sich direkt auf die Fähigkeit zur Sammlung wichtiger Informationen über das Benutzerverhalten und die Vorlieben auswirkt.
  • Auswirkungen auf die Werbeeffizienz: Für Unternehmen im Europäischen Wirtschaftsraum könnte die Nichtimplementierung von Consent Mode V2 bedeuten, dass nach März 2024 keine Daten über neue Benutzer von Werbeplattformen wie Google Ads und GA4 erfasst werden. Dies beeinträchtigt die Effektivität von digitalen Marketingkampagnen erheblich, da das Fehlen von Benutzerdaten gezielte und personalisierte Maßnahmen erschwert.

Wie bereitet man sich auf den Übergang zu Google Consent Mode V2 vor?

Um diesen Übergang erfolgreich zu bewältigen, müssen Unternehmen proaktive Schritte unternehmen:

  • Integration von Google Consent Mode V2: Es ist entscheidend, dass Organisationen damit beginnen, Google Consent Mode V2 in ihre digitalen Strategien zu integrieren, um eine genaue Verwaltung von Benutzerdateneinwilligungen sicherzustellen;
  • Zusammenarbeit mit zertifizierten Consent Management Plattformen (CMPs) zur Einhaltung der EU-Richtlinien zur Benutzereinwilligung von Google und zur Vereinfachung der Anpassung von Einwilligungsbannern und Datenverarbeitungspraktiken an die rechtlichen Anforderungen.

Wie implementiert man Google Consent Mode V2?

Integrieren der neuen Google Consent Mode V2-Parameter

Webseiten müssen aktualisiert werden sowie ein Wechsel von Google Consent Mode V1 zu Google Consent Mode V2 stattfinden, indem die beiden zusätzlichen Parameter eingegeben werden: ad_user_data und ad_personalization. Diese Parameter verbessern die Kontrolle, die Unternehmen über Benutzerdaten basierend auf Einwilligungen haben, und bieten eine höhere Granularität bei der Verwaltung von Werbe- und Analyse-Daten. In diesem Stadium sollte man mit CMPs zusammenarbeiten.

Implementieren der technischen Einstellungen

Die Implementierung von Google Consent Mode V2 erfordert die Aktualisierung der Tag-Konfiguration für die verwalteten Websites oder Anwendungen. Dies beinhaltet die Konfiguration von Google-Tags oder -Skripten, um Einwilligungssignale zu respektieren, die über CMP kommuniziert werden. Es ist entscheidend, dass diese  Konfigurationen für alle relevanten Google-Dienste korrekt durchgeführt werden.

Der Google Tag Manager verfügt über eine spezielle Schnittstelle zur Verwaltung der Tag-Einstellungen: die Consent Settings Interface. Darin gibt es folgende Optionen:

  • Built-in Consent Checks – listet alle Zustimmungen auf, auf die der Tag-Template-Code zugreift. Es handelt sich lediglich um eine Markierung, die bestätigt, ob das Template auf den Einwilligungsstatus in seinem Code zugreift.
  • Additional Consent Checks – listet alle Einwilligungen auf, die einen gewährten Status benötigen, damit der Tag ausgelöst wird. Wenn diese Option deaktiviert ist und einer der aufgeführten Einwilligungsstatus den abgelehnten Status hat, wird der Tag nicht ausgelöst.

Verlasse dich auf die verbesserte Conversion-Modellierung

Ein wichtiges Merkmal von Google Consent Mode V2 ist die verbesserte Conversion-Modellierung, die Benutzeraktionen und Conversion-Daten schätzt, selbst ohne ausdrückliche Einwilligung der Benutzer. Diese Modellierung hilft dabei, einen erheblichen Teil der Conversion-Daten wiederzugewinnen, um sicherzustellen, dass keine wertvollen Informationen verloren gehen.

Erwäge die Implementierung der erweiterten Funktionen von Google Consent Mode V2

In der Basic-Implementierung blockiert Google Consent Mode V2 alle Tags, wenn die Einwilligung verweigert wird. Daher sollte in den Advanced-Modus gewechselt werden.

Im Advanced Consent Mode können anonymisierte Signale an Google gesendet werden, die die Sammlung und Analyse von Daten von Benutzern in jeder Situation ermöglichen: sowohl wenn sie ihre Einwilligung geben als auch wenn sie diese verweigern.

Überprüfe die Einhaltung der rechtlichen und ethischen Anforderungen

Stelle sicher, dass nach der Implementierung von Google Consent Mode V2 die Einwilligung der Benutzer tatsächlich respektiert wird. Dies ist entscheidend, um das Vertrauen aufrechtzuerhalten und die Datenschutzgesetze einzuhalten.

Diese Vorschriften stammen aus der EU, aber ihre Auswirkungen sind global. Nicht-EU-Unternehmen, insbesondere solche, die EEA-Benutzer ansprechen, müssen ihre digitalen Aktivitäten an diese Standards anpassen, was die globale Reichweite der europäischen Datenschutzgesetze unterstreicht.

Plane nach der Implementierung von Google Consent Mode V2 Maßnahmen

Nach der Implementierung ist es wichtig, die Einwilligungseinstellungen regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren, um sicherzustellen, dass Google Consent Mode V2 den neuesten Datenschutzbestimmungen und den Benutzerpräferenzen entspricht.

Informiere  dich regelmäßig über die Maßnahmen der Aufsichtsbehörden und die Erwartungen deiner Zielgruppen. Fördere den  offenen Dialog mit allen Interessenvertretern innerhalb und außerhalb des Unternehmens, um eine Balance zwischen rechtlicher Compliance und ethischer Verantwortung zu erreichen.

To-do-Liste für die Migration zu Google Consent Mode V2:

  • Anpassung an die neuen Datenschutzstandards von Google Consent Mode V2 durch Zusammenarbeit mit Datenanalyse-Spezialisten;
  • Einführung einer organisationsweiten Kultur des Datenschutzes, die auf Datenvertraulichkeit basiert;
  • Sicherstellung eines höheren Maßes an Transparenz in der Beziehung zu Website- und mobilen Anwendungsbenutzern;
  • Verantwortungsvoller Umgang mit gesammelten Daten gemäß den Datenschutzregeln, die kontinuierlich weiterentwickelt werden;
  • Die Integration innovativer Ansätze in der Datenanalyse, die auf Methoden basieren, die weniger auf persönlichen Benutzerdaten beruhen.

Google Consent Mode V2 zeigt, wie Technologie die Einhaltung rechtlicher Standards erleichtern kann, während gleichzeitig das Vertrauen der Benutzer gesteigert wird. Heutzutage sind Menschen zunehmend besorgt über die Online-Sicherheit und den Datenschutz, daher wird Vertrauen zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die die ethischen Aspekte des Datenschutzes richtig angehen, differenzieren sich auf dem Markt, fördern die Loyalität und schaffen ein positives Markenimage.

Servicepaket: Migration zu Google Consent V2

Bist du bereit für Google Consent Mode V2? Wir können dir helfen!

Die obligatorische Einführung von Google Consent Mode V2 steht unmittelbar bevor und bringt erhebliche Veränderungen im Bereich des Online-Datenschutzes und des digitalen Marketings mit sich.

Bist du vorbereitet?

Falls nicht, könnte unser Servicepaket für die Umstellung auf Google Consent V2 die richtige Lösung für dich sein.

Für einen Festpreis von 1.299 Euro erhältst du folgende Leistungen:

  • Umfassende Beratung: Wir analysieren deine aktuellen digitalen Strategien und richten die Datenerfassungsstrategie darauf und auf die neuen Google Consent V2-Anforderungen aus
  • Technische Umsetzung: Unsere Experten kümmern sich um die nahtlose Integration der neuen Google Consent Mode V2 Parameter.
  • Compliance-Check: Wir stellen sicher, dass deine Datenerfassungsaktivitäten den neuen Anforderungen in deinem Tätigkeitsbereich entsprechen.  

Auch nach der Umsetzung können wir, wenn du dich dafür entscheidest, weiterhin für dich da sein, um Anpassungen vorzunehmen und deine Strategien auf dem neuesten Stand zu halten.

 

 

Datenschutz leicht gemacht! Einfach Formular ausfüllen und unser Expertenteam setzt sich mit dir in Verbindung!

Loading

Ähnliche Beiträge

Sore-Lumiere KI Models

Lumiere & Sora: Katalysatoren für die Demokratisierung der Kreativität oder Vorboten des Umbruchs der Branche?

Wir gehen der Frage nach, wie Lumiere und Sora neue kreative Möglichkeiten für alle schaffen, aber auch, welche potenziellen Risiken und ethischen Überlegungen diese Technologien für unsere Branche mit sich bringen.

16. Februar 2024 | 3 Min
Digitale Marketingtrends 2023

Trends in Performance Marketing for 2023

Let's discover together which are the most important trends that will dominate the digital landscape this year and how you can effectively use them to your advantage.

25. Januar 2023 | 12 minutes reading time
Digitale Marketingtrends 2023

2023 - Trends im digitalen Marketing mit Schwerpunkt auf Performance

Wir sehen uns an, welches die wichtigsten Trends sind, die die digitale Landschaft 2023 dominieren werden und wie du sie effektiv zu deinem Vorteil nutzen kannst.

25. Januar 2023 | 12 Minuten Lesezeit